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Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Schichtarbeit

Nachtarbeit stört den zirkadianen Rhythmus des Körpers, beeinträchtigt also den Schlaf Wach-Zyklus bzw. grundlegende Körperfunktionen. Dies kann zu Schlafproblemen und Müdigkeit führen. Auch der soziale Rhythmus und das Familienleben von Beschäftigten werden durch Nachtarbeit beeinträchtigt. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Nachtarbeit umfassen ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Probleme, Typ-2-Diabetes, neurologische Erkrankungen und Krebs. Zudem steigt das Unfallrisiko bei Nachtarbeit sowie das Risiko für psychische Beschwerden wie Erschöpfung, soziale Isolation, Depressionen und Angststörungen. Insgesamt geht Dauernachtarbeit mit ähnlichen Gefährdungen wie rotierende Nachtschichtarbeit einher. Gleichzeitig haben Beschäftigte in Dauernachtarbeit, aufgrund durchschnittlich längerer Nachtschichtblöcke, ein größeres Risiko für einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand, bestimmte Krebsarten, Übergewicht, Typ-2-Diabetes und Demenz. Das Fehler- und Unfallrisiko steigt zudem bei mehreren aufeinanderfolgenden Nachtschichten exponentiell an. Dauernachtarbeit an vielen, aufeinanderfolgenden Nächten ist daher aus arbeitswissenschaftlicher Sicht zu vermeiden. Die gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse zu Nacht- und Schichtarbeit legen nahe, dass maximal drei aufeinanderfolgende Nachtschichten gearbeitet werden sollten. Bei der Planung von Schichtarbeit sollte geprüft werden, ob Nachtschichten generell und insbesondere Dauernachtmodelle vermieden oder zumindest reduziert werden können. Bei (Dauer-)Nachtarbeit ist darauf zu achten, dass lange Schichten vermieden werden, ausreichend Erholungszeiten nach Nachtschichtblöcken – idealerweise am Wochenende – zur Verfügung stehen, dass Schichtpläne tätigkeits- und belastungsbezogen gestaltet werden und für Beschäftigte planbar und vorhersehbar sind. In jedem Fall sollte die Gefährdungsbeurteilung (Dauer-) Nachtarbeit intensiv berücksichtigen, um Gefahren für Sicherheit und Gesundheit zu reduzieren. Auch der individuellen arbeitsmedizinischen Untersuchung und Vorsorge im Betrieb kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Nachtarbeit ist in vielen Bereichen unvermeidbar, umso wichtiger ist es, die gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen und Maßnahmen zu entwickeln, um negative Auswirkungen auf Beschäftigte zu minimieren. Nur so können Beschäftigte dauerhaft sicher, gesund und motiviert arbeiten und auch für den Betrieb leistungsfähig und produktiv sein.

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